Vor kurzem ist der neue Scott Kelby Lightroom 5 für digitale Fotografie im Vierfarben Verlag erschienen. Ich hatte ja bereits in einem [post id=1872]Artikel[/post] erläutert, wie ich zu meinem Verlagsexemplar gekommen bin.
Einleitung
Dem Autor Scott Kelby eilt ja der Ruf voraus, so etwas wie der Photoshop Papst zu sein. In der Tat hat der Autor zu jeder Lightroom Version und auch zu Photoshop Bücher veröffentlicht. Dazu kommen natürlich TV,Podcast und Workshops, die er ebenfalls anbietet.
Das Buch
Mit einem Umfang von 533 Seiten schon recht umfangreich, aber wenn man bedenkt, welchen Funktionsumfang Lightroom 5 bietet, ist das sicherlich nicht zu viel. Das Buch ist insgesamt in 15 Kapitel aufgeteilt. Ich möchte die einzelnen Kapitel hier nicht wiederholen, weil sich eine Kapitelliste auch auf der Seite des Verlages findet.
Jedes der Kapitel wird eingeleitet von einem Einstieg, der so gar nichts mit Lightroom oder Photographie zu tun hat, und die den Leser, wie Kelby es nennt, entspannen oder auf andere Gedanken bringen soll. Dann folgt das eigentliche Kapitel und am Ende des Kapitels die Lightroom Killertipps.
Der Inhalt
Vor dem ersten Kapitel kommt jedoch der wichtige Hinweis des Autors, das Buch nach Möglichkeit auch von vorne zu lesen, und nicht mittendrin irgendwo anzufangen. Der Hinweis ist sowohl richtig als auch erforderlich, da sich die Kapitelreihenfolge an die typische Reihenfolge des Arbeitsablaufes mit Lightroom orientiert.
Das heißt Import der Fotos, Organisation und Verschlagwortung, Bearbeitung und Export der Bilder sowie die Präsentation im Rahmen einer Diashow/als Fotobuch und natürlich der Ausdruck der Bilder.
Wenn man möchte kann man die Beispiele im Buch anhand der Fotos, die zum Download bereit stehen, selbst nachvollziehen.
Allen Kapiteln gemeinsam ist die reiche Bebilderung als auch, das überall mögliche Tastaturkürzel zum Aufrufen der entsprechenden Funktion genannt werden.
Ich möchte hier einmal beispielhaft 3 Kapitel bzw. Themenbereiche besonders beleuchten.
Import
Dem Import der Bilder nach Lightroom widmet Scott Kelby ein Kapitel. Dabei werden aber auch die Möglichkeiten der Arbeitsvereinfachung durch Importvorgaben, die dazu dienen, während des Importes z.B. die Fotos bereits mit Stichwörtern oder Copyright-Hinweisen zu versehen. Auch Vorgaben zum Umbenennen der Dateien werden angesprochen wie die grundlegenden Überlegungen, sich eine Ordnerstruktur für die Fotos innerhalb eines Hauptordners anzulegen.
Auch finden sich hier schon die in Lightroom 5 neu implementieren Smart-Vorschauen als auch der Import von Videos.
Überraschend war hier einen Abschnitt über das Tether Shooting, also die sofortige Übertragung eines aufgenommen Bildes per USB-Kabels auf einen PC oder Laptop zu finden.
Sehr gut fand ich, dass hier bereits bei der Behandlung der Import Option die Möglichkeit angesprochen wird, mit Lightroom während des Importvorganges eine 2. Kopie auf einem NAS oder einem USB-Laufwerk anlegen kann. Das ist zwar keine vollständige [post id=1840]Datensicherung[/post], aber mehr ist ja mit den Boardmitteln von Lightroom nicht möglich.
Ob man der Empfehlung von Scott Kelby folgt, alle importierten Bilder in das DNG Format zu konvertieren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich nehme das DNG-Format nur bei Timelapse Aufnahmen, weil hier schon mal schnell 800-1000 Aufnahmen zusammen kommen.
Die Bibliothek
Der Bibliothek, die der Organisation und der Verschlagwortung der importierten Bilder dient, widmet Scott ebenfalls ein Kapitel. Hier werden gleich Sammlung, Sammlungssätze und die Smartsammlung an Beispielen erklärt, mit deren Hilfe sich selbst größere Bestände verwalten und vor allem Bilder auch wiederfinden lassen.
Nicht fehlen darf hier das Stapeln der Bilder, aber auch die Nutzung der Karte im Zusammenhang mit GPS-Daten wird erklärt.
Der Autor widmet der Sicherung des Kataloges ebenfalls einen Abschnitt und erklärt auch, wie der Katalog auf einen anderen Rechner umziehen kann.
Bildbearbeitung und Korrekturen
Dieser Themenbereich erstreckt sich wie ich finde zu Recht über 4 Kapitel. Es geht los mit den Basics. Hier werden die verschiedenen Anzeigen, wie Histogramm, Gradationskurve und die einzelnen Regler ebenso genau erklärt, wie die fast immer vorkommenden Bildkorrekturen wie etwa Weissabgleich, Klarheit und Sättigung
Weitere Kapitel kümmern sich um die Verbesserung einzelner Bildteile, also lokale Korrekturen sowie die Korrektur von typischen Bildfehlern (Gegenlicht, perspektivische Verzeichnungen, Chromatische Aberationen)
Auch das Erstellen eigener Presets für die Bildentwicklung wird dargestellt, so dass sich jeder Anwender nach seinem eigenen Geschmack Entwicklungsvoreinstellung erzeugen kann.
Photoshop
Scott Kelby wäre sicher nicht Scott Kelby, wenn sich in diesem Buch nicht auch ein Kapitel über Photoshop finden würde. In der Kapiteleinleitung wird ein wenig Werbung für [post id=1906]Adobe Cloud Model[/post] gemacht, relativ gut verpackt, aber Werbung, wie ich finde.
Unabhängig hiervon wird hier anhand eines Beispiels aufgezeigt, wo die Grenzen von Lightroom liegen, also wann trotz der schon sehr weit gehenden Bildkorrekturmöglichkeiten von Lightroom Photoshop einfach erforderlich ist.
In diesem Kaptiel kommen dann auch die Bereiche Panorama und HDR zur Sprache, für die Lightroom keine Funktionen zur Verfügung stellt. Dadurch, dass Scott Kelby in dem Abschnitt Lightroom Killertipps zumindest hinsichtlich HDR auch auf die Alternative [post id=269]Photomatix[/post] verweist, wird das mit der Werbung wieder verzeilich (mir persönlich fehlt da die Alternative [post id=1782]PTGui[/post] bei den Panoramen ;-))
Fazit
Alles in allem ist das Buch von Scott Kelby ein sehr empfehlenswertes Buch, weil es einfach alle möglichen Apsekte von Lightroom 5 abdeckt. Vor allem ist es Einsteigern und solchen Anwendern zu empfehlen , die Lightroom noch nicht lange benutzen. Aber auch Fortgeschrittene Benutzer finden hier den einen oder anderen Tipp (für mich sind das die Photoshop Actions) oder Hinweise.
Es deckt das Spektrum der Bearbeitung mit Lightroom 5 wie ich finde vollständig ab, und wenn sich der Leser auch an die Reihenfolge, wie vom Autor vorgeschlagen, hält, sollten keine bzw. nur wenige Fragen offen bleiben.
Scott Kelby erklärt die Funktionen auch mit vielen Bildbeispielen, so dass sich auch ein Einsteiger mit dem Programm zurecht findet, der fortgeschritten Einsteiger immer noch genügend Information findet oder ihm unbekanntes entdecken kann.
Das Buch ist praxisnah und gewinnt dadurch, dass man durch die herunterladbaren Fotos einzelne/alle Bearbeitungsschritte nachvollziehen kann.
Kurz gesagt, das Buch ist jeden Cent wert 😉 und sicherlich auch ein Geschenktipp, entweder für Nikolaus oder doch besser für Weihnachten.
ciao tuxoche
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