Ich habe ja schon des öfteren seit meinem Umstieg auf DaVinci Resolve über diese Programm berichtet. Heute soll es darum gehen, wie man mit DaVinci Resolve trotz schwächerer Hardware trotzdem noch recht gut Videos editieren kann.
Einleitung
Da Vinci Resolve ist mittlerweile mein Videoschnittprogramm, weil es eben alles an einer Stelle bietet, und mittlerweile bin ich sogar auf die Studio Version umgestiegen, die zu einem moderaten Preis von einmalig 300,– teilweise noch mehr Features bietet. Videoschnitt, insbesondere von 4K Material in H265 erfordert schon einen recht starken Rechner, deshalb habe ich mir ja nach fast 7 Jahren zu Beginn dieses Jahres einen neuen Rechner gegönnt.
Ich habe aber auch schon immer Da Vinci Resolve gerade für meine YouTube Videos immer schon auf einem schwächeren Rechner, wie z.B. dem Asrock Deskmini X300 eingesetzt, der über keine dedizierte Grafikkarte verfügt. Aber neuere Kameras verfügen über größere Formate und hier wird es dann mit einem doch recht leistungsschwachen Rechner schwierig.
Trotzdem geht es auch mit einem solchen Rechner oder einem Laptop, wenn auch vielleicht mit Einschränkungen an der einen oder anderen Stelle.
Ich habe dazu ein Vvideo aufgenommen:
Mögliche Lösungen in den Einstellungen
Man kann den Rechner, auf dem man Video bearbeitet schon auf 2 Arten entlasten. Zum einen kann man die Auflösung der Timeline z.B. auf ein Viertel reduzieren, denn das Vorschaufenster wird kaum mehr als 1/4 des Gesamtbildschirmes einnehmen. Dadurch kann man einiges an Rechenaufwand einsparen und dadurch für ein flüssigeres Arbeiten sorgen.
Dann kann man für den eigentlichen Bearbeitungsprozess die Auflösung der Timeline heruntersetzen, z.B. von 4K auf 1080p. Man muss nur daran denken, daß vor dem endgültigen Rendern des Videos wieder zurückzusetzen. Ich habe es deshalb lediglich nur einmal ausprobiert.
Zu guter letzt kann man alle Anpassungen, also Colorgrading, Effekte pp. in einen Adjustment Clip legen und diesen während des Schnittes deaktivieren. Dann schneidet man sozusagen lediglich das Rohmaterial, ohne dass der Rechner nicht nur den Codec aufbereiten muss, sondern auch noch Gradient und andere Effekte.
Die bessere Lösung arbeiten mit Proxies?
Es gab schon immer Proxy Dateien, die man zur Entlastung des Systems benutzen konnte. Die wurden aber zentral abgelegt und haben dann das betreffende Laufwerke aufgefüllt. Jetzt gibt es ein paar Einstellung, die das Leben mit Proxies einfacher machen.
Zunächst sorgt man in den Voreinstellungen unter dem Abschnitt „Optimized media and reader cache“ dafür, daß auch hier lediglich ein Viertel der Auflösung verwendet wird.
Wenn es der Rechner erfordert kann man hier zur Not auch noch auf ein 1/8 oder mehr herunter gehen. Ebenfalls muss man ausprobieren, ob man je nach Rechner es bei der Einstellung H265 belässt oder vielleicht H264 als nicht so stark komprimiertes Format auswählt.
Die Arbeitsordner kann man ohne Änderungen übernehmen.
Die hier genannte „Proxy Generation location“ ist übrigens der Ordner, der bei der Benutzung von Proxies regelmäßig überläuft. Aber jetzt kommt die entscheidende Einstellung:
Hier sorgt die Einstellung „Proxy in Subfolder… “ dafür, daß die Proxy Dateien in einem Unterverzeichnis erzeugt, dort wo eure Videoclips liegen.
Danach kann man die entsprechenden Videoclips markieren und mit der rechten Maustaste das Generieren der Proxy Dateien anstossen.
Dieser Prozess hängt jetzt ab der Länge der Clips, wie leistungsfähig euer Rechner usw. Das kann im Minuten aber auch im Stundenbereich liegen. Danach sind alle Clips mit einem Symbol versehen, daß das darauf hinweist, dass hier Proxy Dateien existieren.
Diese Art der Erzeugung von Proxy Dateien hat aber einen Nachteil, denn in der Zeit ist Da Vinci Resolve nicht nutzbar, man kann also nicht z.B. mit dem Editieren beginnen. Dafür gibt es den
Blackmagic Proxy Generator
Das ist ein eigenständiges Programm, dass die Erzeugung von Proxy Dateien unabhängig vom Schnittprogramm erledigt.
Ich möchte es nur erwähnen, den ich habe es bisher nicht genutzt. Liegt sicherlich auch daran, daß ich meistens nur ein paar Clips habe und die lasse ich in Da Vinci Resolve selbst erzeugen.
Panasonic S5 IIx
Die Lumix S5 II x kann ja unter anderem in Opengate, also 6K filmen. Und da hat ein PC wird er kleine X300 dann schon einmal Schwierigkeiten, so dass ich auch hier Proxy Dateien einsetze. Diese Kamera hat aber vor kurzem ein Firmware Update erfahren, dass neben einigen anderen Verbesserungen auch das gleichzeitige Speichern von Proxy Dateien erlaubt.
Man kann die Funktion anschalten, und man hat dann 3 Auflösungen für die Proxy-Dateien zur Verfügung.
Ich habe mich hier für die mittlere Größe entschieden, die Full-DH aufweist und lediglich mit 6 MBit/Sec aufnimmt. Dann wird das Hauptvideo entweder direkt auf eine angeschlossene SSD oder auf die SD-Karten im Slot 1 geschrieben und das Proxy File auf die Speicherkarte in Schacht 2.
Aber es gibt da Einschränkungen, was die maximale Auflösung anbelangt. Die maximale Größe für die gleichzeitige Aufzeichnung von Proxy Dateien ist das C4K Format. Also keine Option für das Opengate Format.
Es wird in den Optionen ausgewiesen, ob Proxy Aufzeichnung zur Verfügung steht. Und das wie hier im Beispiel fast nur solle Einstellungen, die AllIntra und mit höheren Bitraten aufgezeichnet werden. Und bei denen, also vor allem wegen des AllIntra Codierung hat ein schwächere PC ohnehin weniger Probleme.
Dann kommt aber noch eine Einschränkung. Das ist Doppelschacht Option, also z.B. wie ich es eingestellt habe, Video auf Schacht 1 Fotos auf Schacht 2 nicht mehr geht, dass kann man ja noch einigermaßen verstehen. Aber möchte man Videoclip und Proxy Datei jeweils auf den beiden SD Karten aufzeichnen, müssen beide gleich groß sein!.
Dafür kann man aber die Proxy Dateien in ein Unterverzeichnis „Proxy“ kopieren und dann weiß DaVinci direkt, daß zu Clips Proxies vorhanden sind.
Fazit
Die Proxy Dateien ermöglichen es, größere oder anspruchsvollere Videoformate auch mit einem nicht so leistungsstarken Rechner zu verarbeiten, und durch die neuen Einstellungen ist das Handling auch einfacher. Wählt man beim Archivieren eines Projektes die Proxy Dateien nicht aus und löscht das Projektverzeichnis, dann gibt es auch kein Verzeichnis mehr, daß mit der Zeit das Laufwerk auffüllt.
ciao tuxoche