Meine letzte Begegnung ,mit Darktable ist nun mehr als 5 Jahre her. Damals haben wir über den ersten Windows Port gesprochen und über die Version 2.4.0. Mittlerweile reden wir über die Version 4.2.1 und es hat sich eine Menge getan.
Einleitung
Damals habe ich Darktable (noch) nicht als wirkliche Alternative zu Lightroom erachtet, weil es doch an einigen Stellen einfach hakte. Trotzdem war schon damals Darktable als Bildbearbeitung recht weit gediehen und mann muss natürlich wirklich den Hut vor der Community ziehen, denn Darktable ist Open Source Software.
Das Programm steht mittlerweile in der Version 4.2.1 zur Verfügung und ist sowohl auf Linux, Windows und auch Mac zu Hause bzw. verfügbar.
Allerdings hat sich auch Lightroom weiterentwickelt und hat zuletzt Sachen wie etwa das Hochskalieren oder jetzt mit der aktuellen Version 12.3 auch eine KI gestützte Rauschreduzierung hinzugefügt.
Ich habe wieder meinen Standardkatalog genommen, den ich auch für Luminar NEO und andere Tests benutze. Der enthält Aufnahmen mit verschiedenen Kameras, Auflösungen und in verschiedenen Formaten. Aber dieses Mal habe ich das Programm unter Linux und zwar Ubuntu ausprobiert.
Basis
Natürlich muss auch Darktable die Fotos importieren um damit auch die Metadaten einzulesen. Und Darktable kann natürlich XMP Dateien lesen und damit z.B. in Lightroom vergebene Stichwörter übernehmen.
Man kann sofort Unterverzeichnisse einlesen und z.B. vorhandene JPEG Dateien ignoriert. Nach dem Einlesen kann man sich die Bilder in der Übersicht anschauen.
Die eingelesenen Fotos werden nach den vorhandenen Unterverzeichnissen in sogenannten Filmrollen organisiert. Eine treffende Bezeichnung wie ich finde, denn bei ist ein Unterordner für jeden Tag, an dem Fotos eingelesen wurden. In Darktable ist das von Begrifflichkeit eher an die Analog Fotografie angelehnt, finde ich aber im Ergebnis gut. Und mann kann natürlich auch umgekehrt die einzelnen Filmrollen anklicken um nur diese Fotos angezeigt zu bekommen.
Übersicht und Filterung
In der Übersicht werden alle im Katalog vorhanden Fotos angezeigt.
Hier kann man nach Aufnahmezeit filtern aber auch nach vergebenen Sternen z.B. als Bewertung oder nach Farben, die bei mir z.B. kennzeichnen ob eine weitere Bearbeitung erfolgt, Stichwörter vergeben wurden usw.
Übrigens die Bilder mit dem symbolischen Totenkopf sind Tiff Dateien mit Ebenen aus Photoshop CC.
Die Filterung ist wie ich finde schön gelöst. Man kann links über die Filmrollen gehen, oder aber oben die Aufnahmezeit einschränken. Dazu kommt noch eine Art Timeline, die am unten Rand anzeigt wird. Hier wird in einem einfachen, aber nützlichen Balkendiagramm angezeigt, wann wieviele Fotos gemacht wurden. Und danach kann man auch filtern. Und natürlich kann auch den Bildern Stichwörter hinzufügen.
Dunkelkammer
Natürlich besitzt auch Darktable ein Entwicklungsmodul, mit RAW Dateien (und nicht nur die) bearbeitet werden können.
Auf der rechten Seite sind die verfügbaren Module aufgelistet, die man sich sogar ein- und ausblenden kann, um damit eine individuell abgestimmte Oberfläche zu bekommen. Und in dem Screenshot seht ihr eine perspektivische Korrektur, die dann natürlich mit einem nicht unerheblichen Beschnitt des Bildes verbunden ist.
Und natürlich kann man sich Hilfslinien einblenden lassen, die einem beim Bescheidnen des Bildes helfen Dinge wie „Goldener Schnitt“ zu beachten. Am unteren Ende befindet sich wie bei Lightroom der Filmstreifen, der sich aber ausblenden läßt.
Und natürlich werden alle Änderungen am Bild, also Entwicklungsschritte usw. im Verlauf festgehalten und dokumentiert.
Fazit
Ich konnte hier nur Dinge anreißen, denn Darktable ist eine mächtige Bildbearbeitung aber auch Bildverwaltung. Insofern ist Darktable mittlerweile eine Alternative zu Lightroom, für alle diejenigen die nicht alle Funktionen aus Lightroom heraus benötigen und vielleicht mit dem Abo Modell nicht einverstanden sind.
Da Darktable Open Source kann man es sich für seine Plattform herunterladen und einfach ausprobieren. Es gibt eine recht umfangreiche Dokumentation und auch auf YouTube finden sich ein paar Videos, die einem sicherlich den Einstieg erleichtern.
ciao tuxoche