Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Von | 11.April. 2023

Mittlerweile findet auch bei mir ein sehr großer Teil meiner Arbeit im Homeoffice statt, so dass man aufgrund der gestiegenen Energiepreise über kleinere Modell nachdenkt.

Einleitung

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470 Mein regulärer PC auf Basis des Ryzen 1700x zieht selbst im Leerlauf so ungefähr 70W aus der Steckdose. Wenn man sich dann klarmacht , daß ein solcher PC im Homeoffice schnell seine 8-10 Std/täglich läuft, dann summieren sich die Stromkosten relativ schnell.

Aber für die typischen Office Anwendungen benötigt man im Regelfall keine leistungsstarken PC mit entsprechender Grafikkarte, mehreren Festplatten und entsprechendem Speicherausbau.

Also bin ich auf die Suche nach einem kleinen, vor allem stromsparenden PC gegangen.

Beelink U59

Zuerst bin ich auf den Beelink U59 gestossen, den es mit 16 GB RAM und einer 512 GB großen SSD mal als Angebot auf Amazon gab. Von der Größe her ein Winzling und die technischen Daten versprachen ausreichende Leistung für den regulären Office Betrieb.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Windows 11 war schon installiert und aktiviert und eigentlich lief alles rund. Der Anschluss an meinen Dell U2722DE erfolgte über HDMI und die Anzahl der restlichen Anschlüsse war mehr als ausreichend, um mal einen Stick oder externes Laufwerk anzuschliessen.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Die interne SSD war nur über SATA angeschlossen und arbeitete insofern mit reduzierten Schreib-/Leseraten. Trotzdem waren aber die knapp 480MB/sec. ausreichend um das System oder Programme zu starten.

Allerdings war die CPU, ein N5105 Celeron doch etwas schwach, den bei enigen Browsertabs oder einer Zoom Konferenz kam die CPU Last schon in die Nähe von 100%. Größere Excel Tabellen wurden trotz der 16GB Hauptspeicher ebenfalls zum Problem.

Da dann auch noch ein Problem mit dem An-/Ausschalter auftauchte, habe ich das Gerät zurückgegeben.

Wer mit der angebotenen Leistungen leben kann, erhält ein Gerät, daß nur 7-8 W im Leerlauf verbraucht, und das wäre dann schon ein Unterschied zum regulären PC.

Ich habe über meine Erfahrungen ein kleines Video aufgenommen:

Asrock Deskmini H470

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470 Nach entsprechenden Recherchen musste ich feststellen, daß die fertigen Mini PC auch recht schnell recht teuer werden, wenn man ein wenig mehr Leistung haben möchte.

Ich bin dann auf das Asrock Deskmini H470 gestoßen, eine Kombination aus einem sehr kompakten Gehäuse und eine sehr kleinen Motherboard. Das Gehäuse ist dabei mit 155x155x80mm sehr klein, allerings etwas größer als so ein typischer Mini PC wie Beelink oder Minisforum.

H470 beschreibt den Chipsatz und da sind wir dann bei Intel CPU mit LGA1200 Sockel der 10. oder 11. Generation. Es gibt das Gehäuse auch als X300 mit einem entsprechenden Sockel für AMD CPU’s.

Das ist dann aber auch im Gegensatz zu den fertigen Mini PC eine Art Selbstbau Lösung.

Allerdings benötigt man hier nur die CPU einschließlich Lüfter, RAM und eine NVMe SSD. Wer mehr Platz benötigt, es könne auch 2 2,5 Zoll Sata SSD oder auch HDD verbaut werden.

RAM wird allerdings in Form von SO-DIMM benötigt, also die Riegel, die man in Laptop verbaut findet.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Auf der Rückseite finden sich dann die weiteren Anschlüsse. Vorahnden sind hier USB-C, Displayport und HDMI sowie weitere USB-A Anschlüsse und ein GB RJ45 Anschluss. Wer lieber per Wifi ins Internet geht, gibt es ein entsprechendes Modul als Zubehör.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Bei der Wahl der CPU galt es festzulegen, ob man nun eine CPU der 10. oder der 11. Generation nimmt. In jedem Fall darf der TDP nicht größer als 65W sein.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470 Der Unterschied zur 11. Generation war mir dan doch zu viel, auch wenn eine CPU der 11. Generation es erlaubt hätte, die NMVME mit PCi 4.0 Geschwindigkeit zu betreiben. Die Wahl fiel deshalb auf einen i5-10400 von Intel. Es wäre vielleicht auch nur ein I3 geworden, aber bei einem Preisunterschied von lediglich knapp 20,– € fiel die Wahl zugunsten des I5 leicht. Hier stehen dann außerdem schon 6 Kerne zur Verfügung.

Abgerundet wurde dass dann durch eine 1 TB NVMe von Western Digital sowie 2 16 GB Riegel für den RAM Ausbau.

Montage und Zusammenbau waren dann wirklich kinderleicht und der Lüfter des I5 passt hier auch genau. Belohnt wird man dann mit einem formschönen und vor allem kompakten Gehäuse.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Leistung

Ich habe mir dann hier um es einmal auszuprobieren Windows 11 Pro installiert. Liegt auch daran weil die Ryzen 1700X CPU nicht kompatibel ist. Läßt man hier einmal z.B. einen Cinebanch R23 laufen, kommen recht gute Werte heraus.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Der Singel Core Wert liegt sogar über dem des Ryzen 1700X (938) während der Multicore Wert beim Ryzen mit 9082 höher ist. Das liegt aber vieleicht auch daran, daß der Ryzen ein 8 Kerner ist und bei mir mit 3,775 GHz getacktet wird.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Die interne NVMe liegt erwartungsgemäß in der Größenordnung von 3.500 MB/sec. Das ist für PCI e 3.0 auch ein durchaus üblicher Wert.

Wer hier mehr benötigt kann eine entsprechende PCI e 4.0 NVMe kaufen, benötigt dann allerdings auch eine (teurere) CPU der 11. Generation.

Genau vor dem Hintergrund, daß soclhe Geschwindigkeiten für einen Office PC nicht benötigt werden, habe ich bewusst die WD SN750 gekauft, die ohnehin nur max. diesen Wert liefern kann.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Möchte man kurz ein weiteres (externes) Laufwerk anschließen befinden sich ja an der Front sowohl ein USB-C als auch ein USB-A Anschluss.

Ein externes NVMe Laufwerk erreicht hier wie man sehen kann, sehr gute Werte, allerdings am USB-A Port.

Denn nur dieser ist als USB 3.2 Gen 2 ausgeführt, während der USB-C Port als USB 3.2 Gen1 ausgeführt ist. Mutet ein klein wenig merkwürdig an, kann ich aber gut mit leben.

In der Praxis

Wie zu erwarten reicht diese Ausstattung für den Office Betrieb, egal ob es die verschiedenen Office Pakete sind, Webbrowsing mit vielen Tabs und auch EMail ist absolut kein Problem. Und dafür hätten sehr wahrscheinlich auch 16 GB ausgereicht.

Ein kleiner PC auf Basis des Asrock Deskmini H470

Selbst Lightroom Classic ist kein Problem. Hiermit kann flüssig arbeiten, aber hier wird auch weniger von Grafikleistung benötigt. Und hier liegt dieses System praktisch gleichauf mit meinem Ryzen 1700X System.  Bilder aus einer Stacking Sequenz einmal mit 25 und einmal mit 31 Einzelbildern werden auf beiden System in fast der gleichen Zeit als JPEG in voller Größe exportiert. (34 bzw 39 Sekunden)

Ich habe mir dann den Spaß erlaubt und einmal Da Vinci Resolve installiert, aber da wird die CPU und die Grafikeinheit überfordert, auch wenn die I5 CPU schon Dekodieren/Encodieren von H264/265 auf dem Chip unterstützt.

Das kann auch daran sehen, dass ich testweise einmal 6 Videos mit knapp 5 Minuten Länge mit Handbrake konvertiert habe. Auf dem H470 mit QVC Unterstützung dauerte das 15:42,00 Min, während das auf dem Desktop PC mit Ryzen 17000X und Nvidia NVenc Unterstützung lediglich 6:51,50 Min. benötigte.

und Stromsparen?

Der kleine PC benötigt im Leerlauf ca- 15-18W. Da ist zwar doppelt so viel wie der kleine U59, aber ich habe hier ganz andere Leistungsoptionen. Außerdem läuft diese Einheit ja nicht 24 Std. durch, deshalb finde ich diesen Wert in Ordnung.

Was ich noch einmal nachschauen muss, ist die Lüftersteuerung. Ab ca. 70° C CPU Temperatur heult der Lüfter auf und dreht relativ hochtourig. Andererseits habe ich diesen Wert lediglich  bei meinen Versuchen mit Da Vinci Resolve erreicht oder mit CineBench. Sonst kommt da kaum an eine solche Belastung ran.

Fazit

Für mich hat sich dieser Umstieg gelohnt, denn ich habe in Summe für etwas mehr als 100,– € mehr gegenüber dem Beelink U59 erheblich mehr Leistung und Reserven. Und wenn ich nicht mehr als Homeoffice Rechner benötige, wird dieser Rechner vielleicht die Nachfolge meine Raspberry Pi antreten und als Proxmox Server konfiguriert.

ciao tuxoche

 

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