Vor 2 Jahren hatte ich darüber berichtet, wie mein eigenes NAS mit OpenMediaVault neu installiert. Voriges Jahr kam der Wechsel vom klassischen RAID auf SnapRaid und jetzt war es wieder Zeit für ein Update.
Einleitung
Mein NAS dienst als Backup-Server für meine Fotos und Videos und läuft auch seit der Umstellung auf Openmediavault bzw. SnapRaid zuverlässig. Der Server startet über Wol und der Inhalt wird über angeschlossene USB Platten gesichert, sobald diese eingeschaltet werden.
Ich habe aber mit der Zeit sogar über ein extra PCI Karte mit weiteren SATA Ports auch weitere Festplatten in das Raid aufgenommen, was ja mit SnapRaid möglich ist. Ich habe dazu allerdings 2TB Platten von Samsung verwendet sowie Seagate Barracuda Fesplatten mit 4TB Kapazität.
Ich habe dazu einmal folgendes Video aufgenommen:
Problemstellung
Die älteren 2 TB Platten haben zwischenzeit teilweise mehr als 30.000 Betriebsstunden und bei einer fing es jetzt an, dass smartd Fehlermeldung über nicht mehr lesbare Sektoren meldete.
Die 4 TB Barracuda Platten sind zwar relativ neu, es sind aber sogenannten SMR Platten. Diese Aufzeichnungsverfahren bremst aber ein NAS aus, wie ihr oben erkennen könnt. Das war irgendwie beides nicht so gut, also habe ich mich auf gemacht, und die Platten ausgetauscht. Die 2 TB Platten sollten dabei entfernt und die anderen ersetzt werden. Deshalb habe ich mir dann 2 4TB IronWolf gejauft. Mit den 2 anderen Platten die ich noch hatte, reichte das für ein Snapraid Poll mit kanpp 12 TB.
Platten entfernen und andere Fehler
In der FAQ zu Snapraid hatte ich gesucht, wie man eine Platte, in meinem Fall also eine der 2TB Platten, aus dem Verbund entfernt. Fälschlicherweise habe ich nicht daran gedacht, daß ja zu allererst darum geht, die Daten auf so einer Platte auf eine andere Platte zu sichern.
Dann kam auch noch dazu, daß auf eineml mehrere Fehler in der Konfiguration auftauchten und vor allem Verweise zu Platte, die nicht mehr im System waren sich nicht löschen liessen usw. War vielleicht mein Fehler.
Zusätzlich habe ich mir dann auch die config.xml zerschossen und ich hatte keine Sicherung davon. Also habe ich mich entschlossen mal als Test dann ein entferntes Laufwerk wieder herzustellen. Das hat auch soweit geklappt, allerdings dauert es recht lange.
Openmediavault 6
In dieser Situation habe ich mich etnschlossenOpenmediavault in der Version 6 neu zun installieren. Also das Image von Webseite heruntergleaden und mit Belana Etcher das Image auf einen Stuick geflasht. Beim Download allerdings darauf achten, es gibt eine „stable“ und eine „old stable“ Version. Letztere ist die Version 5.
Die Installation des Systems ist sehr gut geführt und relativ einfach. Abgesehen von den neueren Packeten in der Version 6 wurde auch optisch einiges getan.
immt man z.B. ein Terminalfenster, in dem die Ausgabe der gerade laufenden Installation läuft, ist dieses jetzt mit grüner Schrift dargestellt, was besser lesbar ist.
Zusätzlich erhält man aber eine End of Line Benachrichtigung, wenn dieser Prozess abgeschlossen ist.
Nach abgeschlosser Installation präsentiert sich das Dashboard sehr aufgeräumt, und man kann konfigurieren, welche Anzeigen vom System man dort sehen möchte.
Auch das Hinzufügen der insgesamt 4 Festplatten a 4 TB zum Snapraid Pool war kein Problem. Damit habe ich sogar noch eine SATA Anschluss auf dem Board frei, um bei Bedarf eine weitere 4 TB Festplatte für Daten einzuhängen.
Nur bei MergeFS Pool, also einem Tool dass dazu dient, Dateien automatisch auf die Datenplatten zu verteilen gab es ein Problem. Ich hatte irttümlich in der Konfiguration die Regel „epmfs“ angeeben. Dies führt aber dazu, daß MergerFS nur dann auf eine Platte schreibt, wenn der Pfad existiert.
Dies lies sich nicht in der Oberfläche korrigieren. Ich habe dann MergerFS neu aufgesetzt mit der Regel „mfs“, d.h. es wird auf die Platte geschrieben, die über den meisten freien Platz verfügt. Damit werden die Daten recht gleichmäßig auf die Datenfestplatten verteilt.
Ergebnis
Man wird sich dann natürlich fragen, ob die Neukonfiguration etwas geändert hat?
Das ist ein Ergebnis, dass ich erwartet hatte. Im Schnitt zwischen 114-117 MB/sekunde ist ungefähr die Geschwindigkeit, die man vom GB Ethernet erwarten darf. Und damit sich Caching Effekte nicht zu sehr auswirken (man kann sie unter Linux ja nicht abschalten) wurde hier eine 4GB große Datei verwendet, weil auch der installierte Arbeitsspeicher nur über 4GB RAM verfügt.
Aber um dieses Ergebnis einmal praktisch zu verifizieren, habe ich eine Image Datei von meiner Win10 Installation per SMB auf den Server kopiert. Insgesamt wurden für 60.591.895.461 Bytes 9:42 min benötigt. Das macht dauerhaft, wenn man es umrechnet 99 MB/sec. Und das passt schon 🙂 Vor allem waren die Einbrüche beim Kopieren weg, wo selbst die Anzeige im Windows Explorer teilweise mehrfach auf 0 zurückging.
Aber die Seagate Barracuda ist eigentlich auch als Datenplatte z.B. für Backup in einem USB Gehäuse fast nicht zu gebrauchen. Ich habe ein Image mit meheren Datein in der Gesamtgröße von 63.078.156 KBytes kopiert. Die Barracude 4 TB benötigt hierfür sage und schreibe über 66 Minuten, was einer Geschwindigkeit von 15,880 MB entspricht. Eine WD-Red schafft hier 113 MB/sec. (9:14 min) und eine WD-Blue 6 TB schafft das sogar mit 147 MB/sec. (7:07 min)
Fazit
Für mich hat sich vor allem der Plattentausch auf Nich SMR Festplatten gelohnt. Natürlich kostet es Zeit, vor allem das Zurückspielen der Backups von externen USB Platten ist eine Geduldsprobe.
ciao tuxoche