Oft wiederholt aber immer noch wahr ist der Satz, dass eine gute Audioqualität ebenso wichtig ist wie die Videoaufnahme selbst.
Einleitung
Ich benutze ja schon seit einiger Zeit das Rode VideoMicro als Mikrofon für Video- und natürlich insbesondere Aufnahmen für meinen Youtube Kanal. Daneben benutze ich ab und an auch ein Lavaliermikrofon und draußen auch einmal ein Mikrofon Funkstrecke.
Schon seit längerem stand bei mir das Rode VideoMic NTG auf der Wunschliste, weil es eben mehr Möglichkeiten bietet. Zum einem ist es gerichteter und verfügt über eine eigene Gain Kontrolle, läßt sich als USB Mikrofon nutzen usw.
Bei einer solchen Überlegung stellt sich dann aber direkt die Frage, braucht man alle Einstellmöglichkeiten und ist das Mikrofon dann den fast 5 fachen Preis wert.
Recherche
Und dann fängt man an zu recherchieren. Dabei stellte sich dan heraus, dass ein Feature, die automatische Ab- bzw. Ausschaltung des Mikrofones im Prinzip funktioniert. Wenn aber die Kamera nur in den Schlafmodus ist nicht garantiert, dass beim anschließenden Aufwecken der Kamera auch das Mikrofon sich wieder einschaltet. Unabhängig von der grundsätzlich Frage nach einem fest eingebautem Akku.
Die Benutzung als USB Mikrofon ist zwar nett, aber habe ich bis jetzt auch nicht vermisst. Ich habe bis jetzt das kleine VideoMicro bei Voice Over Aufnahmen oder Anleitung mit OBS entweder direkt meistens aber über den Zoom H1n angeschlossen. Es belieben dann immer weniger Features übrig, so dass sich der Preisunterschied nochmals relativiert.
Auswahl
Nach weiteren Recherchen, vor allem nach dem Video von Curtis Judd mit einem Vergleich des Rode NTG, des Deity D3 Pro und des Takstar SGC600 war ich doch überrascht, wie gering die Unterschiede doch sind, und habe mich deshalb erst einmal für das preiswerte Takstar SGC 600 entschieden, das für unter 40,– € zu bekommen ist.
Das Mikrofon besteht im wesentlichen aus Kunststoffelementen, wirkt aber trotzdem stabil. Der Zubehörschuh, der gleich ein 3/8″ Stativgewinde zur Montage auf einem Mikrofonständer enthält ist aber aus Metall. Mit geliefert wird außerdem ein Splitterkabel, dass dazu dient das Mikrofon auch an Smartphones anzuschliessen und eine AA-Batterie. Die Lösung des Rode VideoMicros mit einem abnehmbaren und damit austauschbaren Kabel, auch gegen TRRS, hätte mir da besser gefallen.
Ich habe zum Vergleich mit dem Takstar SGC600 und dem Videomikro einmal ein Video aufgenommen:
Der Shockmount, der die Übertragung von Geräuschen der Kamera auf das Mikrofon verhindern soll ist sehr steif gearbeitet. Hier stellt sich die Frage inwieweit dies so wirksam ist.
Das Mikrofon kommt mit weniger Ausstattungsmerkmalen daher als das VideoMic NTG. Es muss ein- und auch wieder ausgeschaltet werden. Da aber das Mikrofon mit einer AA Batterie betrieben wird, kann man, sollte diese leer sein, einfach austauschen. In den technischen Daten wird angegeben, dass mit einer Batterie das Mikrofon bis zu 100Std. betrieben werden kann.
Außerdem gibt es keine stufenlose Gain Kontrolle, sondern nur in 3 Stufen +10dB,0,-10dB. Nachteilig ist sicherlich auch, dass das Anschlusskabel fest verbaut ist.
Zusätzlich gibt einen Tiefpassfilter, der allerdings alle Frequenzen unterhalb 200Hz filtert, und das greift dann doch schon in die Stimme ein. Ich habe es deshalb bis jetzt vorgezogen, diesen bei meinen Aufnahmen ausgeschaltet zu lassen.
Aber lassen wir uns einmal zu den Resultaten kommen. Ich habe zum Vergleich die Aufnahmen gleichzeitig mit dem Rode VideoMic aufgenommen. Beide Mikrofone waren über ein Splitterkabel an die Kamera angeschlossen, so dass auf dem linken Kanal die Aufnahmen des einen und auf dem rechten Kanal die Aufnahmen des anderen Mikrofons landeten.
Zum Vergleich wurden die Clips dupliziert und die Audioaufnahmen wieder auf beide Kanäle verteilt. Als einzige Anpassung wurde das Audio in Da Vinci Resolve normalisiert. Kamera und Mikrofone wurden auf einem Lampenstativ so angebracht, dass der Abstand zum Mikrofon etwas mehr las 30cm betrug.
Der Aufnahmepegel in der Kamera wurde dabei auf -10dB eingestellt. Und dort ist der Unterschied recht gering. Bei der Gain Kontrolle ist fast nur die -10 DB nutzbar, 0 DB ist hart an der Grenze zum Übersteuern und +10dB erheblich zu laut, auch bei einem Smartphone.
Fazit
Das Takstar SGC600 ist für den Preis sicher keine schlechte Wahl. Ich habe es aber wieder zurückgeschickt, weil der Unterschied im Vergleich zum VideMikro einfach zu gering war.
cioa tuxoche