Sowohl die Größe als auch die Geschwindigkeit der SSD Medien hat in der Vergangenheit zugenommen und mittlerweile sind selbst größere Speichermedien erschwinglich geworden.
Einleitung
Vielleicht erinnern wir uns noch an die Zeiten, in denen selbst normale Festplatten mit Speicherkapazitäten über 1TB vor allem bei Privatanwendern eher selten waren. Heute sind wir in einem Bereich angekommen, wo viele eine oder sogar mehrere SSD verbaut haben mit einer Kapazität zwischen 500GB und 2 TB.
Die Platten und auch die SSD werden immer größer und auch die Preise sind vernünftig, wenn man nicht gerade das letzte Modell mit der größten verfügbaren Kapazität haben möchte.
Vor allem aber werden die Speichermedien und auch die Schnittstellen immer schneller. Ich kann mich gut erinnern, das man froh war, wenn man eine Festplatte mit knapp 100MB/sec erwischt hatte. Heute werden vor allem M2 SSD angeboten, die mit Übertragungsraten zwischen 2.500-3.500 MB/sec werben.
Dazu habe ich folgendes Video aufgenommen:
Der Nutzen
Natürlich habe ich auch in meinem System mehrere SSD verbaut und auch in meinem alten Laptop habe ich damals eine SSD installiert. Ist eine solche SSD Systemlaufwerk startet natürlich Windows z.B. aber auch Programme schneller.
Aber auch Daten profitieren im Regelfall von der schnelleren Geschwindigkeit. Dadurch werden Daten schneller in die CPU befördert und steigern so auch die Anwendung der Programme.
Mittlerweile habe ich 3 SSD verbaut, eine 500GB für das System, eine 1TB für Daten und eine 500 GB nur als Cache Speicher für die verschiedenen Anwendungen.
Meine Fotos und Videos liegen allerdings auf einem 6TB RAID0 Verbund. Bevor jetzt jemand auf die Gefahr von RAID0 bei einem Ausfall einer Festplatte hinweist, ich kenne das Risiko 😉 da hilft ein tägliches Backup.
SSD so groß wie möglich
Die kleineren SSD wurden in der Vergangenheit mit einem externen USB Gehäuse versehen. So auch jetzt 240GB Crucial, die ich nun z.B. auch für das Ipad Air benutzen kann um dort mit Lumafusion Videos auf dem iPad zu schneiden.
Mein Ansinnen auch meine Fotos komplett auf einer SSD zu speichern habe ich angesichts der Preise schnell wieder verworfen. Dann kam die Idee auf, sowohl Lightroom als auch den Videoschnitt mit Da Vinci Resolve durch einen schnelleren Cache für die Vorschauen und den Cache zu beschleunigen.
Der Vergleich
Ich habe deshalb mit einer typische Situation einen Vergleich durchgeführt. 4K Video Clips mit Da Vinci schneiden. Die Clips liegen auf der SSD mit 1 TB Kapazität und der Cache für Da Vinci liegt auf Laufwerk S:, einer 500 GB SSD.
Bei der Ausgabe des fertigen Videos mit durchschnittlich 3-5 Spuren liegt die Auslastung der CPU bei ca. 90% und von der SSD wird mit ca. 100-120 MB/sec gelesen, in jedem Fall aber erheblich weniger als das was die SSD liefern könnte. Verzichte ich bei Da Vinci auf den Render Cache erreicht der Rechner beim Abspielen nicht ganz die 24 Bilder/sec, aber die Ausgabegeschwindigkeit ist nur unwesentlich langsamer. Der Flaschenhals ist also hier ein wenig die CPU mit immerhin 8 Kernen und vielleicht auch der H264 Codec.
Ich war offen gesagt etwas überrascht von diesem Ergebnis. Aber da würde auch eine wesentliche schnellere M2 Sata SSD keine Änderung bringen und vor allem das Bearbeiten von Videos nicht beschleunigen. Ich habe dass dann schließlich auch noch mit 10-Bit Videos meiner Lumix G9 ausprobiert. Um hier die SSD zu fordern habe ich die Videos vor dem Bearbeiten nach ProRes HQ umgewandelt, so dass aus knapp 7 GB Videodateien schließlich mehr als 48 GB wurden. Hier war die CPU Belastung geringer, aber die Zugriffe auf die SSD in etwa gleich.
Fazit
Für mich lohnt sich eine M2 Sata SSD nicht, denn das System wird durch den H264 und noch schlimmer beim H265 Codec trotz einer eigentlichen sehr schnellen CPU ausgebremst. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
ciao tuxoche
Hallo Peter,
mindestens ein Thema hast du nicht angesprochen, welches aber aus meiner Sicht auch dazu gehört und wichtig ist. Das ist die GPU und die Kommunikation zwischen SSD, CPU und GPU. Mir ist aufgefallen, dass typische Intel CPUs und Mainborads da ein Problem haben und habe mich gewundert, dass ich in Professionellen Video und Foto Workstations sehr häufig Intel Xeon Prozessoren bzw. noch mehr AMD CPUs finde.
Daher habe ich ein Test mit einer AMD Workstation gemacht.
CPU: AMD Ryzen Threadripper 3970X 32-Core 3,70GHz 128MB
Speicher 64GB
GPU: PNY Nvidia QUADRO RTX 4000 (8GB, 2304 Cores) (geht sicher noch besser…)
Mainboard: ASRock TRX40 Creator
M2 SSDs: 500 GB Samsung 970 EVO Plus / 1 TB Samsung SSD 970 PRO
Ja, so ein System kostet einiges, aber die Video- und Foto Bearbeitung mit Lightroom, Photoshop und Da Vinci ist rasend schnell. Und das liegt hauptsächlich daran, dass alle PC-Komponenten aufgrund der CPU und Mainboard mit deutlich mehr Lanes verbunden sind als mit einer normalen CPU und daher alle Einzelkomponenten richtig ausgenutzt werden können. Wie gesagt war es für mich nur ein Test, aber ich werde mir in den nächsten Tagen einen solchen Rechner zusammen stellen.
Wer tausende Euro für sein Foto- und Video Equipment ausgibt muss auch beim PC einiges einplanen. Sicherlich ist ein „Standard-PC“ für die meisten ausreichen, für Leute wie wir wohl eher nicht. Bitte nicht falsch verstehen, ich will deine Ausrüstung (und auch meine bisherige) nicht schlecht reden, aber wie auch bei den anderen Themen hat man über die Jahre Erfahrung gesammelt und sich stetig verbessert. Und da sehe ich aktuell, mein Foto- und Video -Equipment ist schon ganz gut, aber beim PC muss noch etwas kommen. Und vor dem PC verbringen wir teilweise mehr Zeit als hinter der Kamera… 😉
Liebe Grüße und mach weiter so, deinen Blog finde ich super!
Ivan
Hallo Ivan,
zunächst vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und mir ist bekannt, dass die Xeon oder hochwertige AMD CPU hier mittlerweile bessere Ergebnisse liefern.
Aber selbst wenn ich einmal annehme, dass die AMD 3970X in Verbindung mit der GPU insgesamt 4x mal schneller wäre als mein Ryzen 1700X (was schon ordentlich wäre), dann würde ich eine normale SSD ausreitzen, aber keine M2 SSD. Aber unabhängih davon, bewegen wir uns hier im Bereich der letzten 5% die im Gegensatz zu den ersten 95% immer unheimlich teuer werden 😉