Letzten Monat hat DxO Photolab 4 veröffentlicht. Die neue Version bietet einige Neuerungen, vor allem aber eine neue,verbesserte Entrauschungsfunktion.
DxO Photolab 4 erscheint noch nicht einmal 1 Jahr nach der Photolab 3 Version, die ich ja ebenfalls hier schon einmal vorgestellt habe. Die Version 4 bringt jetzt einige Erweiterungen und Verbesserungen. Vor allem aber macht Photolab mit der Deep Prime Funktion als Entrauschungstool von sich reden. Dazu aber später.
Möchte man die Entrauschungsfunktion haben und auch einige der anderen neuen Funktionen muss man schon zur Elite Version greifen, die sowohl für Mac als auch Windows für 149,00 € zu haben ist.
Ich habe dazu einmal folgendes Video aufgenommen:
Die Übersicht
An der Übersicht hat sich nichts signifikantes geändert, es fehlen aus meiner Sicht immer noch die Metadaten (werden nur mit CRTL-I oder beim Überfahren mit Maus angezeigt) und eine Art Gitter-Fenster.
Vollständige Metadaten, z.B. mit GPS Daten, bekommt man nur im Entwicklunsgmodus gezeigt, und dort auch ohne Karte.
Hier erreicht man durch einen Rechtsklick das Batchrenaming Werkzeug. Damit können alle markierten Bilder nach einem bestimmten Schema umbenannt werden. So ist z.B. möglich, anstatt dem Präfix IMG dies gegen den Auftragsbezeichnung auszutauschen und die Bilder mit einer laufenden Nummer zu versehen. Das ist ein nettes Tool, ob es aber nur der teuren Elite Version vorbehalten sein, kann man doch in Frage stellen.
Das Entwicklungsmodul
Ebenfalls unverändert ist die Vergleichsansicht:
Hier kommen die wesentlichsten Änderungen, dass man sich seinen Arbeitsbereich mit den verschiedenen Entwicklungsoptionen selbst zusammenstellen und natürlich speichern kann. Das Histogramm ist jetzt auf die rechte Seite gewandert.
Neu ist oben rechts ein Schalter, mit alle bereits durchgeführten Anpassungen des Bildes angezeigt werden können. Und es gibt jetzt eine verbesserte History der durchgeführten Entwicklungsschritte. Diese schließt auch Anpassung durch Presets oder das kopieren von Entwicklungseinstellungen ein. Diese werden zwar in einer Zeile angezeigt, aber man kann den Bereich aufklappen, und sieht dann alle Entwicklungseinstellungen im Detail. Eine sehr gute Lösung.
Instant Watermarks
DxO Photolab 4 erlaubt es nun Wasserzeichen sowohl als Text und oder als Bild anzuwenden, die sofort sichtbar sind. Sie bleiben natürlich beim Export erhalten und im Anzeigefenster werden sie ebenfalls angezeigt.
Beide sowohl Bild als auch einen Text kann man beliebig platzieren und man kann natürlich die Auffälligkeit über die Deckkraft in den Einstellungen regeln.
Vorgesehen ist es auch, daraus ein Preset zu erstellen, dass man dann erheblich einfacher anwenden kann. Laut deutschem Handbuch sollen bei den Bildern entweder JPG oder PNG Formate genommen werden. PNG sollte hier wegen des transparenten Hintergrundes bevorzugt werden. Allerdings hatte ich bei meinem Standard-Logo Probleme. DxO meldete mir falsches Format oder Auflösung, obwohl es sich um eine PNG Datei handelt.
Deep Prime
Die neue Entrauschungsfunktion steht ebenfalls nur in der Elite Version zur Verfügung und wurde, soviel kann man feststellen, nochmals verbessert. Angewandt wird sie nur auf RAW Dateien und nur bei einem Export z.B. nach 16-Bit Tiff. Mit einer Lupe kann man in Echtzeit nur einen kleinen Bereich anzeigen lassen, und das auch nur näherungsweise.
Wie man bei meinem Review zur letzten DxO Version als auch zu Denoise AI habe ich verschiedene Bilder der Lumix G9 mit Standardeinstellungen in beiden Tools entwickelt bzw. entrauscht.
DxO hat da die Nase vorne, aber meiner Einschätzung nach weniger als erwartet. Dafür hatte ich ein anderes Problem. Trotz GPU Beschleunigung dauert der Export eines solchen Bildes immer noch 5-8 Sekunden. Bei den meisten Versuchen erhielt ich aber bei aktivierter GPU Beschleunigung eine Fehlermeldung, so dass ich die meisten Vergleiche hier nur mit der CPU gemacht habe. Dann dauert der Export allerdings mehr als 1 Minute.
Fazit
DxO Photolab 4 ist rundum gelungen, auch wenn z.B. im Vergleich zu Lightroom ein paar Verwaltungsfunktionen fehlen. Allerdings sollte DxO vielleicht einen Bug Fix erstellen, denn sowohl das Problem bei den Wasserzeichen als auch beim Entrauschungstool scheinen dort bekannt zu sein.
ciao tuxoche
danke für Deine Mühe – hast Du auch den Eindruck, dass Denoise AI die Farben verändert, also nicht nur entrauscht?
LG
Hallo Michael,
Eigentlich nicht. Wenn du auf den Vergleich anspielst, der wurde mit Lightroom bzw. Photolab gemacht. Deshalb vermutlich die Unterschiede. Aber ist vielleicht eine Idee, dass mal zu beobachten