Wie bekannt habe ich ja seit längerem mit NextCloud meine eigene Cloud, die ich sowohl für Speicher, Kalender, Kontakte und Erinnerungen nutze.
Einleitung
Mittlerweile wurde jedoch der Platz bei meinen Provider All-Inkl.com etwas knapp, so dass ich mir überlegt habe, die Cloud bei mir zu Hause zu hosten.
Was lag da also näher, ein solches Projekt einmal mit einem Raspberry Pi als Basis umzusetzen. Der Raspberry Pi ist eben sehr klein und deshalb auch recht sparsam beim Stromverbrauch und dürfte leistungsmäßig für ein solches Projekt ausreichend sein.
Ausgesucht habe ich mir deshalb den Raspberry Pi 4 mit 4 GB RAM und den gibt es bei Amazon von der Firma Labists sozusagen als Komplettpaket.
Hier ist alles enthalten um den Rapsberry in Betrieb zu nehmen, ein Gehäuse, einen Stromadapter, die Kühler und auch eine 32 GB Mikro Sd Karte, von der das Betriebssystem gestartet wird.
Hier einmal ein Video dazu:
Aufbau und Anschlüsse
Der Raspberry Pi verfügt neben den 4 GB RAM über 2x USB3.0 und 2xUSB2.0 Anschlüsse
Darüber hinaus ist ein Gigabit LAN Anschluss vorhanden und 2 Mikro-HDMI Anschlüsse. Die erforderlichen HDMI Kabel sind übrigens im Set dabei. Das Gehäuse passt perfekt dazu.
Der Aufbau bzw. die Montage ist relativ einfach, vor allem, wenn man schon einmal eigene PC zusammengestellt hat.
Betriebssystem
Der Raspberry Pi läßt sich mit Systemen betreiben, so auch einem vollständigen Linux oder auch Windows soll laufen. Da ich aber einen Ersatz für meine Cloud installieren wollte, wurde NextCloudPi installiert. Das als tar.bz2, eine im Linux Umfeld übliche Archiv Art, wird heruntergeladen. Der Download allerdings dauerte relativ lange. Scheinbar ist die Anbindung der Webseite nicht so hervorragend.
Mit einem Programm z.B. 7zip kann das Archiv auch auf Windows entpackt werden. Das Betriebssystemimage wird dann mit dem Hilfsprogramm Belaner Etcher auf die SD-Karte geflasht. Vor dem ersten Start habe ich noch eine 1TB Festplatte über USB 3.0 angeschlossen und das System gestartet.
Nach ein paar Minuten ist die Installation fertig und man kann die Nextcloud Oberfläche im Browser aufrufen. Ein Aufruf über http://nextloudpi.local hat bei mir leider nicht geklappt, aber der Aufruf über die IP-Adresse ist ja auch ok.
Erreichbarkeit im Internet
Damit jetzt diese Cloud auch im Internet erreichbar ist, muss der DNS Eintrag auf die eigene IP zu Hause zeigen. Hierfür gibt es verschiedene Diensteanbieter, die es erlauben, eine eigene IP Adresse, die ja im Regelfall in gewissen Zeiträumen neu zugeteilt wird im Internet sichtbar zu machen und vor allem zu aktualisieren.
Ich konnte das über meinen Provider regeln, was auch den Vorteil hat, dass die Cloud wie vorher auch unter meiner eigenen Domain erreichbar ist. Diese Einstellungen müssen dann im Router hinterlegt werden. Außerdem müssen natürlich die Ports 80 und 443 auf die interne IP der NextCloudPi Installation weitergeleitet werden.
Probleme
Das kleinste Problem war, die dass die NextCloud Clients meldeten, dass das Zertifkat der Seite ungültig ist. Ein solches ist aber erforderlich um eine gesicherte, verschlüsselte Verbindung aufzubauen. Die NextCloudPi Installation sieht aber bereits vor, dass man hier ein LetsEnCrypt Zertifikat installiert.
Ein weiteres Problem hatte ich die Cloud aus dem internen Netz zu erreichen. Ich habe deshalb auf der Nextcloud DNSMasq installiert und dort einen Eintrag für dass interne Netz erzeugt. Nachdem ich die Clients so eingerichtet habe, diese DNS Server zu nutzen klappte es reibungslos.
Fazit
Die Einrichtung einer eigenen Cloud ist mit dem Raspberry Pi Komplettset und dem Installationsimage der NextCloudPi eigentlich sehr einfach. Die Übertragungsrate mit Windows Netzwerk liegt zwar mit etwas mehr als 50 MB/sec erheblich unter einem NAS, aber für eine Cloud ist es mehr als ausreichend.
ciao tuxoche
Kostet der Dienst, dass man immer dieselbe IP Adresse bekommt, um von außen auf die Cloud zuzugreifen etwas?
Hallo Christoper,
bei meinem Provider ist dieser Dienst kostenlos oder besser er kostet nichts extra.
Hallo Peter,
es freut mich hier noch andere Raspberry Pi Fans zu finden, die zugleich auch fotografieren.
LG Bernhard
Hallo Bernhard,
ja ich bin wirklich beeindruckt von dem kleinen Teil und für eine Cloud ist es mehr als ausreichend