Die Canon 6D MK II als Upgrade zur 5D MK II ist die Frage, und ob die Neuerungen ausreichend sind.
Einleitung
Wer diesen Blog liest, weiß da ich seit Jahren mit der Canon 5D MK II unterwegs bin. Diese Kamera hat mir für die Bereiche Landschaft,Architektur und Makro immer gereicht, vor allem ist die Bildqualität hervorragend. Trotzdem kam ich jetzt ins Grübeln, ob mir nicht nach Jahren mal einen aktuelleren Body gönnen sollte.
Auslöser war weniger Weihnachten, sondern eher Canon’s Cashback Aktion. Ein Nachfolger zur 5D MK II wäre entweder die 5D MK III gewesen, die aber nur noch gebraucht zu haben ist, oder aber die 5D MK IV gewesen, die mit knapp 3.000,– € für das Gehäuse einfach zu teuer war. Ein Kamera in der Preisklasse wie seinerzeit die 5D MK II, also knapp 1.600,– €, ist dann im Canon System nur die 6D MK II vorhanden. Trotzdem habe ich die Kamera nicht im Rahmen des Cashbacks gekauft, sondern eine nagelneue 6D MK II von jemandem abgekauft, der sie nur wegen dem Cashback Plus gekauft hatte.
Das Gehäuse
Obwohl das Gehäuse nicht mehr vollständig aus Metall besteht, hat man keinen billigen Eindruck und die Kamera liegt gut in der Hand, auch wenn sie etwas kleiner als die 5D MK II ist. Bei den Bedienelementen sind die Unterschiede relativ gering, außer dass es den Joystick nicht mehr gibt. Dessen Funktion wurde jetzt in das Multifunktionsrad integriert. Den Joystick fand ich jetzt zwar bequemer und einfach zu benutzen, wenn man die Kamera am Auge hat, aber ich gewöhne mich dran.
Ein kleines aber feines Detail, dass das Moduswahlrad gesperrt ist, bzw. mit dem Druckknopf erst entriegelt werden muss, um z.B. von Av auf M-Modus zu schalten. Das werde ich schätzen.
Das augenfälligste Merkmal ist natürlich das dreh-und schwenkbare Display, dass viele kritisch sehen. Aber vor allem bei bodennahen Nahaufnahmen erspart dieses Display den normalerweise erforderlichen Winkelsucher. Video-Blogger werden zu schätzen wissen, dass man das Display nun umschwenken kann, und sich nun selbst im Display sehen kann. Das erlaubt die Beurteilung des Bildes recht gut, wenn man so etwas alleine macht.
Und dann ist dieses Display auch noch Touch-fähig, was sicherlich ein Fortschritt ist. Es vereinfacht die Bedienung und auch die Veränderung von Einstellung besonders im Live-View. Allerdings hat dies auch den Nachteil, das man kaum ein Schutzglas aufbringen kann, das gleichzeitig als Halter für einen Videosucher herhalten kann, obwohl ich den hauptsächlich für Liveview benutzt habe.
Ausstattung
Bei der Ausstattung der 6D MK II wäre zunächst einmal die WLan/NFC Fähigkeit des Gehäuses, so dass man die Kamera mit einem Smartphone auch fernsteuern kann. Allerdings ist Canon’s eigene App etwas eingeschränkt. Auch schlägt hier wieder ein Ärgernis zu, und zwar, dass mittlerweile viele Apps auf das Hochformat ausgelegt sind. Die App kann zwar im Querformat bedient werden, aber Elemente wie Auslöser oder Verstellung von ISO oder Blende liegen ungünstig.
Hier ist für mich DSLRController immer noch die bessere Alternative.
Außerdem hat die DSLR-Controller App immer noch den Vorteil, dass ich per USB eine Verbindung zum Smartphone oder einem Tablet aufbauen kann, was sich im Zweifelsfall an der Ausdauer der Akkus zeigen sollte.
Übrigens zum Thema Akkus hat Canon erfreulicherweise den Akku-Typ LP-E6N beibehalten, während früher bei jeder Kamerageneration auch ein neuer Akkutyp erforderlich wurde. Selbst die älteren LP-E6 Akkus aus der 5D MK II passen, allerdings nicht die vermeintlich kompatiblen Akkus von Bluemax und Ansmann, die werden von der 6D MK II nicht erkannt.
GPS
Die Canon 6D MK II hat ein GPS-Modul im Gehäuse verbaut, mit dem man die Aufnahmen auch mit GPS-Koordinaten taggen kann. Die Kamera kann sogar GPS-Daten ermitteln, während sie eigentlich ausgeschaltet ist, ich bevorzuge aber Modus 1. Befindet man sich im Freien werden GPS Satelliten recht schnell gefunden und die Funktion steht zur Verfügung.
Ich brauche also nicht mehr einen externen GPS-Logger, wie z.B. den Holux M-241 mitzunehmen und später den so erzeugten Trackfile in Lightroom auf die Bilder zu übertragen. Aber einen Track-File kann die Canon 6D MK II aufzeichnen, wenn ich auch meine Lumix G81 mitnehme, die über ein solches Feature nicht verfügt.
Die Kamera zeichnet einen Logfile auf, den man recht einfach z.B. mit RouteConverter zu eine GPX oder KML Datei umwandeln.
Timer
Die Canon 6D MK II bietet 2 verschiedene Timer an. Einmal einen Intervalltimer für z.B. Timelapse Aufnahmen. Das dürfte inzwischen bei fast allen Kameras Standard sein, trotzdem benötige ich den Auslöser JJC eigentlich nicht mehr. Das ist trotzdem gegenüber der Canon 5D MK II ein Fortschritt. Daneben bietet die Kamera auch einen Langzeitbelichtungs-Timer, der nur verfügbar ist, wenn das Moduswahlrad sich im Modus Bulb befindet. Damit kann man Langzeitbelichtungen auch über 30 sec. bewältigen. Um die Sache allerdings in der Praxis wirklich perfekt zu machen, kann man diesen Timer auch mit einer Selbstauslöser-Vorlauf kombinieren, um während dieser 2sec. oder besser 10 sec. dem System die Zeit zu geben, sich zu auszuschwingen.
Zwischenfazit
Damit sind wir bei den Ausstattungsdetails und zur Bildqualität und anderen Eigenschaften kommen wir im 2. Teil.
ciao tuxoche