Nach etwas mehr als 3 Monaten gilt es für das Huawei Mate 10 Pro ein Zwischenfazit zu ziehen.
Einleitung
Das Huawei Mate 10 Pro hat nach mehr als 3 Jahren mein Samsung S6 ersetzt. An die Größe habe ich mich gewöhnt und auch Helligkeit und Display überzeugen mich immer noch. Ebenso der Akku, der locker bei meiner Benutzung 2 Tage hält, bevor ich ein Aufladen benötige. Und auch die fehlende Möglichkeit z.B. eine SD-Karte einzusetzen habe ich bis jetzt nicht vermisst, die 128 GB RAM sind mir mehr als genug. Gerade Speicher ist immens, wenn ich mir vorstelle, dass ich während eines Kurzurlaubes von etwas mehr als 1 Woche gerade mal 28 GB an Bildern/Videos erzeugt habe.
Ich habe aber das Samsung S7 sozusagen als Smartphone für die Steuerung meiner DJI Mavic Pro behalten. Dieses Handy hat aber keine SIM Karte mehr, evtl. Karten werden vorher heruntergeladen.
Ansonsten benutze ich das Smartphone fast nur, um Making-Of Bilder oder auch Bilder für das Posten auf FaceBook, Google+, Instagram oder Twitter hochzuladen.
Kamera
Die Kamera ist prinzipiell eine 12 MPix Kamera mit einer 20 MPix Kamera, die laut Beschreibung aber nur s/w Fotos macht. Allerdings habe ich festgestellt, dass bei einer entsprechenden Einstellung im JPEG Modus durchaus 20MPix Fotos erzeugt, die alles andere als s/w sind. Bei 12 MPix liegt das Format bei 3968×2976 und bei 20MPix bei 5120x3840px. Das Samsung S7 liegt hier bei 4032x3024px. Bei optimalen Lichtbedingungen , also kurzen Verschlusszeiten und niedriger ISO ergibt sich durchaus eine sehr gute Qualität.
Um jetzt vollkommen unfair zu sein, habe ich diesen Vergleich mit dem Pro Modus, also DNG Format, und meiner mFT Kamera wiederholt.
Im RAW Format wurde lediglich die Helligkeit angepasst, da das Samsung S7 grundsätzlich hellere Bilder liefert. Hier ist der Unterschied relativ gering, selbst in der 100% Ansicht.
Bei ISO 400 ist die JPEG Qualität ist noch relativ gut,auch wenn natürlich die JPEG Engine um Rauschen zu reduzieren, Details wegbügeln.
Machen wir das gleiche mit RAW Dateien, sieht das Ergebnis schon anders aus:
Hier geht natürlich die Lumix wegen des größeren Sensors als Sieger hervor, aber überraschenderweise liegt hier das Samsung S7 auf Platz 2.
Video
Bei Video Aufnahmen in 4K erscheint das Huawei Mate 10 Pro einen Hauch besser, und das ist schon eine Vergrößerung um 100%
Aber was mir aufgefallen ist, der Import in Lightroom funktioniert nur für FullHD Videos. Während für das Samsung S7 auch der Import für 4K Videos funktioniert, wird der Import mit der Meldung, es seinen keine VideoFarmes vorhanden, für das Huawei Mate 10 Pro verweigert. Selbst bei Premiere Pro CS6 wird nur die Audio Spur erkannt, der Video Teil bleibt unerkannt. Erst nach einem Durchlauf mit Handbrake können auch die Video vom Huawei verarbeitet werden.
Gimbal
Ich hatte mir ja den DJI Osmo Gimbal geholt, um damit auch mit einem Smartphone einmal Videos aufzunehmen. Während es mit den Videoaufnahmen auch in 4K recht gut klappt, sind die weiteren interessanten Funktionen des Gimbals, vor allem die verschiedenen Timelapse Modi zumindest mit dem Huawei Mate 10 Pro de facto nicht nutzbar, weil hier lediglich Videos mit 720p erzeugt werden. Auch das letzte Update der DJI Go App brachte hier leider keine Besserungen, obwohl mit dem Update eine verbesserte Unterstützung für das Huawei versprochen wurde. Deshalb nehme ich Timelapse mit dem Samsung S7 auf, was zumindest FullHD als Ergebnis bietet.
Fazit
Das Huawei Mate 10 Pro ist sicherlich immer noch ein gutes Smartphone, aber der Abstand zu einem Galaxy S7 ist bezogen auf die Foto- und Videoqualitäten zwar recht gering, aber spürbar. Hier ist festzustellen, dass die Kooperation mit Leica nicht unbedingt für eine bessere Qualität steht.
Und wie immer lohnt es sich sicherlich bei neuen Smartphones nicht zu den ersten Käufern zu gehören, sondern etwas abzuwarten. Da sinkt meistens der Preis und man erfährt auch evtl. Kinderkrankheiten.
ciao tuxoche