Nach verschiedenen inoffiziellen Ankündigungen wurde das Februar Update von Lightroom Classic veröffentlicht.
Ich hatte ja schon im Wochenrückblick 05-2018 über die inoffiziellen Quellen berichtet, nach denen eine verbesserte Lightroom Classic vor der Veröffentlichung steht. Nun heute wurde die neue Version, die jetzt als Version 7.2 bezeichnet wird, veröffentlicht. Bei mir wurde zunächst kein Update angezeigt, aber dann in Cloud App einmal nach Updates suchen lassen. Neben der Lightroom Classic Version wurde aber auch Photoshop CC und Lightroom CC aktualisiert.
Nach den Ankündigungen soll die neue Version jetzt ein gutes Stück schneller geworden sein, einmal in der Reaktion auf einzelne Befehle aber auch beim Batch Export von einer Vielzahl von Bildern. Dazu habe ich solche Zeiten schon einmal mit der Version 7.1 auf meine System gestoppt und kann hier vergleichen.
Außerdem wurde jetzt die Skalierung mit Mehrkern CPU erheblich verbessert. Man hat sich hier mit Intel zusammen getan, um diese Optimierung zu erreichen. Und keine Sorge auch bei meinem AMD Ryzen wurde die Nutzung der Kerne vor allem beim Batch Export erheblich verbessert. Die Optimierung der Geschwindigkeit soll vor allem auf Systemen mit mindestens 12 GB RAM bei der Wiedergabe von Anpassung im Entwicklungsmodul, schnellerem Zusammensetzen von HDR/Panorama Aufnahmen und beim Exportieren festzustellen sein. Schon beim Update auf die 7.1 war eine Geschindigkeitssteigerung feststellbar, allerdings wurde auch hier die Anzeige z.B. von Sammlungen teilweise langsamer, obwohl sich die Kataloggröße fast halbiert hatte. Auch hier soll optimiert worden sein, allerdings werden Ergebnisse erst nach einer längeren Nutzungsphase vorliegen.
Schaut man sich den nebenstehenden Screenshot der CPU Nutzung an, so fällt auf, dass bei einem Batch Export alle Kerne zwischen 94 und wie hier abgebildet 100% ausgenutzt werden. Gegenüber den max. 72% mit der älteren Version mit meinem neu installierten AMD Ryzen ist das schon erheblich.
Das schlägt sich natürlich auch in den Zahlen nieder. Benötigte Lightroom 7.1 für 135 Bilder einer Timelapse Sequenz noch 4:45 min ist das mit der neuen Version in unter 2 Minuten, genauer 1:56 min erledigt. Hier hat Adobe seine Hausaufgaben gemacht. Bei einem Panorama mit 15 Bilder ist die Zeit für die Vorschau zwar geringer, aber kaum nennenswert. Aber für das fertige Panorama benötigte Version 7.1 noch 1:15 min während das Version 7.2 in 50 Sekunden schafft.
Neben der Leistungsverbesserung wurde neu eingeführt, dass sich jetzt auch Ordner als Favoriten markieren lassen und das nach Namen von Ordnern gesucht werden kann. Desweiteren kann auch einem Ordner auch eine Sammlung erstellt werden, die im Bedarfsfall auch Unterverzeichnisse mit einschließt. Das ist ein richtiger Anfang.
Und dies scheinen von der programmtechnischen Realisierung keine klassischen Sammlung, also statische Sammlungen zu sein. Vielmehr scheinen es insofern trotzdem dynamische Sammlungen zu sein, den editiere ich z.B. ein in dieser Sammlung enthaltenes Bild mit Photoshop CC, dann erscheint diese dann resultierenden Tiff Datei auch in dieser Sammlung.
Ebenfalls neu ist das Erstellen einer Sammlung im Kartenmodul von einem oder mehreren Pins.
Hier habe ich allerdings noch nicht heraus gefunden, inwieweit hier z.B. bei der Markierung mehrerer Pins ein Bereich/Umkreis definiert wird. In jeden Fall habe ich versucht Bilder, die in jeden Fall innerhalb der von markierten Pins liegen ebenfalls mit GPS Daten versehen. aber hier findet keine Aktualisierung statt.
Als neu aufgeführt wird jetzt ein Bibliotheksfilter für bearbeitete/unbearbeitete Bilder. Gleichzeitig sollen nun mit diesem Parameter auch Smart Sammlungen aufgebaut werden können, um so vielleicht alle unbearbeiteten Bilder zu filtern.
Diese Neuerung hat nur 2 Probleme, erstens kann ich schon seit längerem in einer Smartsammlung danach filtern, ob bei dem betreffenden Bild schon Bearbeitungsschritte im Entwicklungsmodul ausgeführt wurden. Zweitens und das macht dieses Filter de facto bedeutungslos, lassen doch sicherlich viele schon beim Import der Bilder die Objektivanpassungen über die Bilder laufen. Damit gilt das Bild allerdings als entwickelt 🙁
Fazit
Man muss neidlos eingestehen, dass Adobe mit der Optimierung und vor allem der Skalierung bei den Mehrkern CPU ganze Arbeit geleistet hat, und alleine schon deshalb ist das Update es wert, dass man es installiert. Gleiches trifft auch nach ersten Versuchen auch generell im Entwicklungsmodul zu. Die anderen Verbesserungen sind für mich eher marginal. Die Bibliotheksfilter ob ein Bild bearbeitet wurde ist für alle relativ nutzlos, die z.B. während des Importvorganges schon Objektivkorrekturen anbringt oder z.B. eine Rauschreduzierung anhand der ISO vornimmt.
Wie denkt ihr über die neue Version? Aus meiner Sicht bleibt jetzt nur noch die grundsätzliche Entscheidung, ob man das Abo Modell ablehnt, den mit dieser Version hat Adobe wirklich einen großen Schritt gemacht.
ciao tuxoche