Scheinbar ist ja (fast) zum Ende des Jahres in, bei neuen Software Versionen sich schon das Neue Jahr anzueignen 😉
Einleitung
Es war viel und oft die Rede von Aurora HDR und das Tool hat auch viele gute Kritiken bekommen, allerdings war die Tür für Windows Benutzer bis jetzt verschlossen. Das hat sich jetzt mit der Version 2018 geändert, Aurora HDR 2018 steht auch für Windows zur Verfügung.
Da ich mir ja schon verschiedentlich HDR Tools angeschaut habe, war es nun Zeit sich auch mal Aurora HDR 2018 näher anzusehen. Das Programm ist neben Windows natürlich 😉 auch für Mac erhältlich und kostet 99,– €. Wer es einmal gerne vorab ausprobieren möchte, kann sich eine Testversion herunterladen, die allerdings nur einen Testzeitraum von 14 Tagen bietet, und die Testversion startet nicht, wenn keine Internetverbindung vorhanden ist.
Installation und Integration
Die Installation ist unter Windows 10 absolut problemlos. Das Programm kann standalone betrieben werden, wer allerdings Lightroom CC und/oder Photoshop CC kann hier ein Plugin installieren, dass es insbesondere aus Lightroom heraus bequemer macht. Die beiden Plugins werden allerdings nicht per Default installiert, auch wenn man bereits Lightroom CC oder Photoshop CC installiert hat.
Bei Lightroom CC hat man dann die Möglichkeit Tiff Dateien einschließlich evtl. schon vorhandener Bearbeitungen zu übergeben oder man kann die RAW Dateien übergeben, bei denen dann schon vorher durchgeführte Optimierungen so wie bei Lightroom entfallen.
Handhabung
Die Oberfläche präsentiert sich aufgeräumt, und man findet am unteren Rand die Voreinstellung, wie sie auch bei anderen Programmen dieser Art zu finden sind, und rechts die Regler für die verschiedenen Einstellungen wie etwa Kontrast,Sättigung,Belichtung usw.
Bei den Voreinstellungen steht alles von neutral bis zu den typischen bonbonfarbenen HDR Effekten zur Verfügung. Natürlich kann man eigene Voreinstellungen und man kann auch den Grad, mit dem die Voreinstellung auf das errechnete Bild angewandt werden soll bestimmen.
Genau wie bei Photomatix 6 gibt es jetzt Korrekturpinsel, mit denen man lokale Korrekturen, etwa Belichtung,Kontrast usw. anbringen kann, allerdings sind es hier bei Aurora HDR erheblich mehr Parameter.
Aurora HDR 2018 bietet aber auch Ebenen an, von der Funktionsweise her so wie in Photoshop, so dass ich mehrere Korrekturen für bestimmte Bereiche des Bildes trennen kann. Das spätere Tiff enthält allerdings keine Ebenen mehr. Das finde ich nicht zu Ende gedacht, denn damit wird mir die Möglichkeit genommen, später mit der Bequemlichkeit der Ebenen Änderungen vorzunehmen.
Aber schauen wir uns hierzu vielleicht das folgende kurze Video an:
Aurora HDR 2018 bietet eine Menge Bearbeitungsmöglichkeiten, z.B. auch über den Beschnitt oder nachträglich stürzende Linien zu beseitigen, so dass man in diesem Programm die finale Bearbeitung durchführen kann, ohne evtl. Korrekturen z.B. in Lightroom oder Photoshop CC vornehmen zu müssen.
Aurora HDR ist auch recht schnell, eine erste Version des HDR Bildes aus einer Belichtungsreihe steht nach knapp der Hälfte der Zeit zur Verfügung, wenn man das mit Google HDR Efex vergleicht.
Fazit
Aurora HDR 2018 ist ein ausgereiftes Tool.
Ich hatte zunächst die Beschneidung auf 8-Bit Tiff der Testversion zugeschrieben, obwohl das eigentlich nicht zu begründen gewesen wäre. Ich habe mich dann an den Hersteller gewandt und mit einem sehr netten Kontakt eine Vollversion bekommen. Allerdings kann ich auch hier beim exportieren des fertigen Bildes beim Tiff Format keine 16-Bit auswählen. Das gegenüber der Mac Version wohl auch die Optionen .psd und .pdf fehlen, betrachte ich als weniger tragisch.
Aurora HDR 2018 hat das Potential Tools wie z.B. Photomatix 6 den Rang abzulaufen, allerdings ist die (hoffentlich augenblickliche) Begrenzung auf 8-Bit Tiff ein absolutes No-Go.
Sobald der Hersteller hier sehr schnell die 16-Bit Tiff Unterstützung nachliefert ist Aurora HDR 2018 auch die 99,– € wert, zur Zeit würde ich allerdings deswegen von der Windows Version abraten.
ciao tuxoche
Darf ich die Frage von meinem Vorredner noch einmal aufnehmen?
“ Was mich interessieren würde: Kann Aurora 2018 Luminar 2019 komplett ersetzen? Ergänzt um HDR-Erstellung?“
Wie stark unterscheidet sich der Funktionsumfang der beiden Programme? Oder anders gesagt: Wenn ich mir Aurura kaufe, wie gross ist der Zusatznutzen, wenn ich auch noch Luminar erwerbe?
Hallo Oli,
ich würde einmal sagen nein, denn bei Luminar wird das RAW geöffnet und kann bearbeitet werden, bei Aurora HDR wird selbst beim öffnen nur einer RAW Datei daraus erst einmal ein HDR errechnet. Die Bearbeitungsfähigkeiten scheinen zwar vergleichbar, entscheiden sich doch teilweise erheblich. Vielleicht ist das ja einen kurzen Artikel wert 🙂
ciao tuxoche
Ich habe deinen guten Blog durch Zufall entdeckt und werde von Zeit zu Zeit mal reinschauen. Vor allem schreibst du nicht nur Hersteller Werbung ab sondern testest selbst. Was mich interessieren würde: Kann Aurora 2018 Luminar 2019 komplett ersetzen? Ergänzt um HDR-Erstellung? Die Philosophie der beiden Programme scheint jedenfalls gleich. Oder verarbeitet Aurora nur .jpg kein RAW? Was RAW Konverter und Bildbearbeitung angeht kenne ich folgende Programme: Capture One 11 für Sony, Lightroom CC (heute Classic), Luminar 2018 und Affinity Photo. Was die Qualität angeht: Eindeutig auch in der Reihenfolge. Capture One ist da nicht zu schlagen, allerdings schlägt eine Vollversion für alle Kameraprofile mit 300 € zu Buche. Die Sony Version kostet nur 79 € entwickelt aber auch nur .arw. Adobe ist für mich raus aus dem Rennen, wg. übler Geschäftspolitik, Luminar 2018 und Affinity Photo haben das Zeug zu einem annehmbaren Preis Adobe abzulösen. Vorteile Luminar: die Raw-Engine, Vorteile Affinty die Bildbearbeitung/Korrekturmöglichkeiten insbesondere Reperaturwerkzeuge von Photoshop Qualität.
Hallo,
danke für das Lob 😉
Aurora HDR kann auch RAW, aber das basiert meistens auf dcraw. Deshalb gehe ich immer hin und konvertiere zuerst nach 16-Bit Tiff. Das wird immer nach Lightroom zurückimportiert und dann in Lightroom (ggfs. Photoshop) weiter bearbeitet.