In Lightroom kennen wir für die Entwicklung die Presets, aber für die Videobearbeitung gibt es das auch, die Luts.
Einleitung
Der Begriff LUT steht für Look-Up-Table, also eine Nachschlagetabelle bei der bestimmte Werte in der Tabelle nachgeschlagen und dann mit einem anderen Wert ersetzt werden. Genau wie die Presets für Lightroom kann ein Video farblich anders abgestimmt, der Kontrast und die Sättigung erhöht werden, und hier gibt es käuflich zu erwerbende oder frei herunterladbare Exemplare.
Ausgangslage
Da Video im Regelfall nur 8-Bit pro Kanal umfasst, ist der Dynamikumfang natürlich geringer, als bei einem RAW mit 12-14 Bit. Um hier durch ungünstige Voreinstellung den Dynamikumfang nicht noch weiter einzuschränken, werden hier fast immer flache Profile eingesetzt. Solche Profile für die Canon DSLR hatte ich schon einmal verglichen.
Diese flachen Profile setzen den Kontrast teilweise erheblich herunter, mitunter aber auch Sättigung und kamera interne Schärfung, um sie dann später erst in der Bearbeitung dem Clip hinzuzufügen. Hier haben wir aber auch den entscheidenden Nachteil solcher Profile, man muss nach bearbeiten 😉 das Ausgangsmaterial ist flau, konstrastarm und wirkt unscharf.
LUT
Sowohl mit der Lumix G81 als auch vor allem mit der DJI Mavic bin ich dann mit LUT in Berührung gekommen, weil z.B. für die DJI Mavic vielfach empfohlen wird, im sogenannten D-LOG zu filmen und zusätzlich Kontrast,Sättigung und Schärfe auf -1,-3,-3 herunterzuregeln.
Aber schauen wir uns erst einmal die Farbtafel aufgenommen mit dem Standardprofil:
Und jetzt mit D-Log and und den erwähnten Einstellungen:
Hier ein Beispiel von Lumix G81 mit Standardeinstellung:
Für das flachere Profil habe ich Cinelike-D eingestellt und zusätzlich Kontrast und Sättigung reduziert:
Fast so wie bei den Lightroom Presets werden auch entsprechende LUT im Internet angeboten, einen guten Eindruck machte mir das LUT für die Mavic von hier. Wir dieses LUT auf den Clip angewandt, sieht das Ergebnis wie folgt aus:
Aber auch hier sieht man, dass solche LUT nur eine Basis für die weitere Bearbeitung des Videoclips sein können, sie ergeben manchmal eben keine optimalen Ergebnisse.
Adobe Premiere CS6
Ich stand jetzt noch vor dem Problem, dass Adobe Premiere CS6 von sich nicht mit LUT’s umgehen kann, dass wurde offensichtlich erst in Premiere CC implementiert. Von Red Giant Software gibt es ein Plugin, mit dem man LUT auch in Premiere Pro CS6 nutzen kann. die Software allerdings nicht mehr gepflegt und man muss sich registrieren. Mit diesem Plugin kann man dann zwar ein LUT auf einen Clip anwenden, aber Modifikationen sind nicht mehr möglich.
Speedgrade CS6 soll bereits die Lumitry Engine implementiert haben, das Programm scheitert aber an den .mov Dateien. Jetzt kann man zwar aus Premiere Pro direkt an Speedgrade übergeben, allerdings wird hier eine Zwischendatei (bzw. mehrere) erzeugt, was einerseits selbst für einen kleinere Clip unheimlich lange dauert und zudem einen immensen Platzbedarf hat.
Da merkt man dann doch, dass die CS6 Suite doch schon einige Zeit auf dem Buckel hat.
Fazit
LUT für Video sind die Presets in Lightroom für den Fotobereich. Sie sind Basis der Weiterbearbeitung der Videoaufnahmen und sie dienen sie in erster Linie dazu, dass flache Profil (D-Log,Cinelike-D) aufzuarbeiten, aber mehr an Details in Lichtern/Schatten zu erhalten.
Ich muss mir jetzt nur überlegen, ob es bei Adobe Premiere Pro zur Videobearbeitung bleibt, oder ob es nicht noch andere geeignete Kandidaten für meine Zwecke gibt.
ciao tuxoche