Das neue NAS wurde erforderlich, weil letzte Woche nach einer Reinigung der Lüfter das System nicht mehr starten wollte….
Der Fall
Im letzten [post id=3884]Wochenrückblick[/post] hatte ich ja schon darüber berichtet, dass mein [post id=604]Linux-NAS[/post] nach Reinigung der Lüfter nicht mehr starten wollte. Alle Optionen, wie etwa lockere Kabel, nicht richtig eingestecktes RAM und andere Versuche brachten keinen Erfolg. Ich kam nicht einmal ins BIOS rein, obwohl z.B, die Festplatten hörbar liefen. Aber gut, das System hat mir etwas mehr als 5 Jahre gute Dienste erwiesen.
Das letzte System habe ich ja in einem sehr kompaktem Gehäuse untergebracht, allerdings bestand jetzt das Problem, dass derartige Motherboards bei keinem Händler vorrätig waren und ich nicht auf eine 2-3 tägige (Online-)Bestellung warten konnte. Bei so einem Update ist meistens wegen neuer CPU-Sockel neben dem neuen Mainboard auch eine neue CPU fällig und mein altes RAM war ebenfalls wegen Update von DDR2 auf DDR3 nicht mehr zu gebrauchen.
Die Hardware
Ich habe mich nach entsprechender Recherche für folgende Komponenten entschieden:
- Asus B85M-G Mainboard
- Intel Celeron G1820
- 4 GB RAM
- Corsair Carbide 500R Gehäuse
- Kingston 120 GB V300
Das Mainboard, meine ursprüngliche Auswahl war nicht vorrätig, bietet 4 Sata-600 und 2 Sata-300 Anschlüsse, das war entscheidend, weil das RAID5 schon aus 3 Festplatten besteht. Die CPU ist für ein Linux System mehr als ausreichend und 4GB RAM ist mehr als genug, wenn ich da mal an sonstige NAS-Systeme denke. In dem Zusammenhang möchte ich mal die Seit von technikaffee.de empfehlen, weil sich dort eine Menge von Anleitungen für den Selbstbau von NAS-Systemen befinden.
Als Gehäuse hatte ich mich schon auf das Fractile Design Gehäuse festgelegt, weil es neben einem schicken Design eine vibrationsfreie Installation der Festplatten erlaubt. Aber leider war das Gehäuse auch nicht vorrätig in meiner Gegend. Als Alternative habe ich dann bei dem Corsair Gehäuse zugeschlagen, dass ebenfalls eine werkzeuglose Montage der Festplatten ermöglicht und daneben auch jede Menge Platz für Datenträger bietet. Das Kabelmanagement ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen, weil alle Kabel, vor allem die zu den Festplatten durch entsprechende Öffnung im Gehäuse nach hinten geleitet werden können. Da hier allerdings die Rückwand ausgesetzt wird, sollte man sich auf jedem Fall SATA-Kabel mit Winkel besorgen.
Der Zusammenbau der Hardware war eigentlich recht schnell erledigt, ich habe nur wie üblich Schwierigkeiten die Stecker für Reset usw. auf dem Mainboard zuzuordnen, obwohl die Kabel im Gehäuse vorbildlich beschriftet sind.
Die Software
Von technikaffee.de habe ich auch einmal die Anregung übernommen, für das NAS openmediavault zu installieren, weil es durch die Webbasierende Adminstration sehr übersichtlich aussah. Allerdings habe ich nach 2 Versuchen abgebrochen, weil es ständig zu „Connections errors“ kam, und das bereits angelegte RAID manchmal nicht sichtbar war.
Dass führte dazu, dass ich wieder Debian und zwar die Version 8.2 installiert habe. Mit einem Netinstall geht das schnell von statten, um ein Basis-System auf der SSD zu installieren. Da die Festplatten alle intakt waren, brauchte ich RAID5 nicht neu einzurichten, obwohl dass mit 2 vorhandenen [post id=1552]Backups[/post] auch kein Problem gewesen wäre.
Auf dem obigen Screenshot sieht man, dass die Celeron CPU ausreichend ist, was die Geschwindigkeit anbelangt.
Ein Bug
Ich habe in letzter Zeit Dienste wie web und svn nicht mehr genutzt, dass wollte ich aber mit dem neuen System wieder nutzen. Damals war auch noch ein andere Router vorhanden, während ich jetzt auf den AVM Router 7362 von [post id=3103]1und1[/post] angewiesen bin.
Auf dem alten System hatte ich noch bind9 als lokalen DNS-Server laufen, hetzt bin ich zu dnsmasq umgestiegen. Dafüre muss ich aber den lokalen Netzgeräten die IP-Adresse des Linux-NAS als DNS-Server zuweisen können.
Aber selbst wenn ich dass bei dem Router mache, wird bei der Zuweisung der IP-Adresse an einen Client als DNS-Server immer die Adresse des Routers zugewiesen. Nur wenn ich in der manuellen IP-Konfiguration eines Windows Clients die Adressen für den DNS-Servers manuell zuweise funktioniert die Sache.
Fazit
Ich habe jetzt den Server wieder laufen, mit Samba für die Windows Clients, mit EMail,SVN und Apache. Bis auf den obigen Bug mit der Adresse des ersten DNS-Servers läuft alles zufriedenstellend. Scripte für System und den SVN wurden im wesentlichen vom alten System übernommen.
Der Server läuft nicht durch, sondern wird heruntergefahren sobald sich gewisse Clients (mein Desktop-PC und mein Laptop) nicht mehr im Netz befinden und gestartet wird das System über WOL.
Was denkt ihr über Selbstbau-NAS Systeme? Ich freue mich über eure Erfahrungen zu hören.
ciao tuxoche
Interessanter Artikel. Als Student hatte ich auch einen Linux Server mit NAS Funktionen.
Jetzt setze ich lieber auf fertige NAS Lösung.
Über meine aktuelle NAS habe ich hier schon mal berichtet:
http://geotagging-blog.de/2011/01/neue-nas-synology-diskstation-ds410-hardware/
Weniger Aufwand für Wartung und Pflege.
Auch sollte der Stromverbrauch deutlich geringer sein als bei einem klassischen PC.
Gruß Matthias
Hallo Mathias,
soviel Aufwand ist ein Linux-Server ja nun auch nicht, ab und zu mal Update und ansonsten läut das Teil. Wegen des Stromverbrauchs wird der Server ja automatisch heruntergefahren, wenn keiner mehr online ist.