Mehrere Kataloge in Lightroom sind vielleicht eher der Ausnahmefall. Bei der Installation von Lightroom wird ein Katalog angelegt, in dem man seine Bilder importiert und bearbeitet. Und die meisten von uns werden mit einem Katalog alles machen können, was sie wollen.
Einleitung
Der Katalog, in Wirklichkeit eine SQL-Datenbank, ist die Basis einer jeden Lightroom Installation. Man importiert seine Fotos, bearbeitet sie und vergibt Stichwörter und organisiert seine Fotos in Sammlungen. Es kamen immer schon Tipps auf, Lightroom dadurch zu beschleunigen, das man z.B. nur eine begrenzte Anzahl von Fotos in einem Katalog verwalten soll.
Unabhängig davon, das für mich eine Geschwindigkeitsoptimierung nur zu erreichen ist, wenn man den Lightroom Katalog (und möglichst auch die Vorschau-Dateien, also den Cache, auf eine [post id=108]SSD[/post] legt, wollen wir einmal die vor- und die Nachteile beleuchten, die mehrere oder ein Katalog mit sich bringen.
Ein Katalog
Alle Daten für alle meine Fotos sind in einem Katalog vorhanden, d.h. bei der Vergabe von oder Suche nach Stichwörtern braucht man sich keine Gedanken zu machen, die Datensicherung ist einfacher und da Lightroom immer den zuletzt verwendeten Katalog öffnet, sind an dieser Stelle auch keine Probleme zu erwarten.
So kurz wie diese Aufzählung jetzt auch aussieht, aber das sind die wesentlichsten Vorteile bei der Benutzung eines Kataloges, die einem das Leben einfacher machen.
Mehrere Kataloge
Bei der Benutzung mehrerer Kataloge fallen alle oben aufgeführten Vorteile weg, obwohl sie sich nicht zwingend in Nachteile verwandeln 😉
Zum [post id=2527]Export[/post] eines Kataloges oder zur [post id=2485]Auslagerung[/post] von Fotos hatte ich schon einiges gesagt.
Aber wann sind mehrere Kataloge sinnvoll? Zum einem vielleicht für Profis, die ihre Kataloge nach Kunden trennen oder auch wenn man, wie ich einen Blog betreibt, und z.B. Fotos, die für den Blog erstellt werden, nach einer gewissen Zeit eigentlich nicht mehr benötigt werden. Andere legen für jedes Kalenderjahr einen neuen Katalog an. Inwieweit dies mit welchen Nuancen sinnvoll möchte ich nicht beurteilen, es muss in den eigenen Workflow passen. Und Lightroom lässt dem Benutzer die Wahl.
Kein Profi und trotzdem mehrere Kataloge
Ich gehöre zu denjenigen, die aus Analog Zeiten kommen, eine RAW Datei niemals löschen würde, auch wenn sie nur ein Ausgangspunkt für das später bearbeitete Bild oder Panorama ist. Gerade bei Panoramen fallen relativ viele Aufnahmen an, die später, außer z.B. bei einer [post id=2399]Nachbearbeitung[/post] z.B. mit einer neueren, leistungsfähigeren Prozessversion nicht mehr benötigt werden.
Und trotzdem kann eine Auslagerung bestimmter Fotos der Serien in einen anderen Katalog sinnvoll sein. Wer diesen Blog liest, weiss das Panoramen, Fokus-Stackings und Tmelapse Aufnahmen zu meinen Themen gehören.
Gerade aber bei Panoramen oder Timelapse Aufnahmen, besonders wenn diese mit [post id=1743]HDR[/post] kombiniert werden, fallen jede Menge Basis Aufnahmen an.
Ich habe aktuell ca. 35.000 Aufnahmen in meinem Katalog (nicht wirlich viel), wenn ich mir aber die Anzahl der Aufnahmen ansehe, bei denen es sich um solche Basis Aufnahmen handelt, dann komme ich trotz Doppelbelegung (z.B. wenn die Panorama Aufnahmen gleichzeitg auch Basis für HDR sind, auf eine recht hohe Anzahl von Bildern, die ich in meinem Hauptkatalog nicht benötigen würde.
Also, was liegt da näher alle Basis Aufnahmen von Panoramen oder Timelapse Aufnahmen in einen anderen Katalog auszulagern und den Hauptkatalog nicht mehr zu belasten. Wenn man eine solche Möglichkeit hat, solche Basis Aufnahmen auszulagern, verliert man auch die Vorteile des Nur-Ein-Katalog Methode nicht (bis auf die Datensicherung).
Und es geht nur darum, die betroffenen Aufnahmen in einen anderen Katalog auszulagern, die eigentlichen Aufnahmen (RAW,JPWG oder TIFF) können ja bei eintsprechendem Plattenplatz ja bleiben wo sie sind (dann bleiben sie bei dem von mir schon aufgezeigten [post id=1840]Sicherungskonzept[/post] auch ohne Änderung in der Datensicherung).
Da aber HDR Aufnahmen wunderbar aus Lightroom heraus mit dem [post id=2411]SNS-HDR Plugin[/post] oder dem [post id=255]Photomatix Plugin[/post] zu bearbeiten sind, habe die HDR Basis Aufnahmen im Hauptkatalog belassen.
Dadurch wurde der Katalog fast um Hälfte kleiner, ist jetzt ca. 500 MB groß.
Jetzt ist natürlich teilweise umständlich, evtl. Timelapse oder Panoramaaufnahmen in 2 verschiedene Kataloge zu importieren, obwohl das mit dem Importdialog ja geht, weil man ja hier gezielt die Fotos auswählen kann, die importiert werden sollen.
Wenn man gezielt ein Timelapse- oder Panoramaprojekt fotografiert ist das mit etwas Disziplin sogar machbar, dass man z.B. für die Timelapse Aufnahmen eine andere Speicherkarte benutzt. Aber im Urlaub oder auf längeren Touren macht man das wohl nicht.
Ich importiere dann alle Aufnahmen in meinen Hauptkatalog und fange auch die Grundbearbeitung z.B. für die Panoramaaufnahmen an. Nachdem das Panorama oder die Timelapse Sequenz fertig ist, lagere ich die Basisaufnahmen aus.
In dem obigen Screenshot sind ein paar Aufnahmen (Teile eines Panos) markiert. Die markierten Bilder exportiere ich dann als Katalog, ohne jedoch die RAW Dateien zu exportieren. Da die Dateien ja physisch am gleichen Speicherort bleiben, wähle ich dann den Basiskatalog aus und importiere diesen Katalog. Das geht recht schnell. Sobald der Import sauber gelaufen ist, wähle ich wieder den Hauptkatalog aus (wenn man Lightroom mit eine Reihe von markierten Aufnahmen schließt bleibt die Markierung erhalten) und wähle aus dem Menue „Foto“ den Punkt aus Bilder aus dem Katalog entfernen (ALT-Rücktaste) und schon ist man fertig.
Fazit
Wie man sehen kann, kann es durchaus Gründe geben, mehrere Kataloge anzulegen, ohne die Vorteile einer echten Ein-Katalog-Lösung zu verlieren. Wie handhabt ihr das, mehrere oder ein Katalog bei Lightroom? Über Kommentare/Anregungen freue ich mich, und Fragen sind natürlich auch willkommen.
ciao tuxoche